• Botschaften im Goldenen Licht

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Mein Kind tanzt

Es sitzt da, mein inneres Kind… sitzt da in einer Ecke, den Kopf auf die angezogenen Beine gelegt, die Augen geschlossen. Ob es wohl schläft?
Vorsichtig nähere ich mich ihm, ich will es nicht erschrecken.
Ich betrachte sein Gesicht: Traurig wirkt es. Traurig und sehr sehr müde.
Still setze ich mich hin, weiss nicht recht, was tun. Das Kind regt sich nicht.
Auch ich werde traurig. Warum verschliesst es sich so vor mir? Warum würdigt es mich keines Blickes? Was mache ich falsch? Oder, vielleicht besser: Was habe ich falsch gemacht?
Lange sitzen wir so da, nahe beisammen und doch so weit entfernt.
Fragen tauchen auf. Wann habe ich mein inneres Kind das letzte Mal besucht? Wann habe ich mich das letzte Mal um seine Bedürfnisse gekümmert, es gefragt, wie es ihm geht?
Lange, zu lange ist es her…
Leise beginne ich zu summen. Ich summe wortlose Worte der Bitte um Entschuldigung, wortlose Worte der Bitte um Verständnis, wortlose Worte der Bitte um Verzeihen.
Mein inneres Kind beginnt sich zu regen, hebt den Kopf. Eine Träne rollt über sein Gesicht. Langsam öffnet es seine Augen.
Ich summe weiter. Töne der Zuwendung, die noch keine Worte gefunden haben. Nun blickt mich das Kind mit grossen Augen unverwandt an. Ich weiss, es schaut direkt in mein Herz.
Mein Summen wandelt sich in Singen. Ich singe von Dankbarkeit seiner Kraft und seinem Mut gegenüber. Ich singe von gemeinsam durchgestandenen dunklen Stunden. Ich singe vom Stolz, den ich für es empfinde. Ich singe von der Freude, um es zu wissen.
Das Gesicht meines inneren Kindes beginnt zu leuchten. Es wischt die Tränen weg und steht auf.
Auch es beginnt nun zu singen. Es singt von Verständnis und Verstehen, von Verzeihen, von grosser Freude, von Liebe…
Und dann beginnt mein inneres Kind zu tanzen!
Es reicht mir die Hand und gemeinsam tanzen wir den Tanz unseres Lebens.