166. Die Wassergöttin
Es braucht ein Miteinander!
Die Wassergöttin ruft.
Bewundert meine Schönheit, ja!
(Sie schüttelt ihr langes Haar, zeigt ihren Körper, der wie mit feinen, kleinen Muscheln in verschiedenen Farben bedeckt scheint: perlmuttfarben, leicht grünlich. Ich habe den Eindruck, dass sie einen Fischschwanz hat, wie eine Meerjungfrau.)
Oh ja! Ich sehe aus wie eine Meerjungfrau und doch herrsche ich über sie alle. Über alles, was fliesst, was reinigt, was lebt. Über Seen, Meere und Teiche, über Flüsse, Bäche und Quellen.
Ich bin kraftvoll, kann zerstören und nähren. Kann Leben bringen und Leben nehmen. Kann Suizide ermöglichen, aber auch Geburten, neues Leben, auf sanfte Art für Mutter und Kind.
Ich bin alles und nichts. Ich bin die grosse Bewegung, die grosse Lebensspenderin hier auf Erden. Ohne mich geht nichts, gar nichts.
Es ist gut, innezuhalten. Mich wahrzunehmen, mich wertzuschätzen in meiner ursprünglichen Reinheit. Mich, euer tägliches Wasser.
Bitte, tragt mir Sorge!
Wieder gelange ich mit dieser eindringlichen Bitte an euch.
Bitte, verunreinigt mich nicht! Haltet mich sauber! Werft nichts in meine Gewässer, was nicht zu uns gehört!
Alle – alle! - Meeresbewohner, Seebewohner, Undinen, Nixen, Meerjungfrauen – sie alle bemühen sich nach Kräften, das Wasser auf dem Planeten sauber zu halten, zu reinigen sogar. Doch gegen euren Dreck – verzeiht den Ausdruck! -kommen wir alleine nicht an. Es braucht eure Mitarbeit.
Es braucht ein Miteinander. Ein echtes Engagement von eurer Seite.
Wir sind dazu bereit. Und ihr?