• Botschaften im Goldenen Licht

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138. Die Mezquita in Córdoba

Die Mezquita in Córdoba



Ich bin ein kraftvoller Ort, ich, die Mezquita. Ich stehe für Brüderlichkeit im Geschehen von oben und unten, von links und rechts. In mir vereinigen sich Liebe, Glaube, Kunst und Können. Hohe, höchste Architektur der Gotik gepaart mit Demut vor dem Sein, dem Schöpfer.

Ich bin auch ein Ort der Hoffnung, immer noch. Denn in mir vereinigen sich altes und neues Wissen, alte und neue Denkmuster.

In mir vereinigen sich das goldene Licht des Islam UND des Christentums. GEMEINSAM haben sie mich eingewoben in ihr tägliches Sein. Gemeinsam mich besungen auf ihrem täglichen Gang zu IHM. Ich war und bin im Herzen gleichzeitig Moschee und Kathedrale, Sinnbild des gelungenen Miteinanders von Ost und West. Brüder waren sie, die mich erdacht und aufgerichtet haben, Brüder im Geiste und Brüder im täglichen Leben. Nichts hinderte sie daran, gemeinsam Feste zu feiern, zu speisen, zu heiraten über alle Regeln hinweg.

Goldene Zeiten waren es, ja, fürwahr. Und ich spreche und zeuge bis heute davon. Bin Zeichen gelebter Solidarität. Mehr noch: gelebter, empfundener Liebe. Schrankenfreier Liebe.

(Stille)

Es ist so, dass ich gleichzeitig ein Erdenhüter bin, hier an der Achse Orient-Okzident. Ich hüte hier ein wichtiges Erbe UND einen weiteren wichtigen Zugang zu Innerer Mutter Erde. Der Ort hier ist wahrhaft heilig und geheiligt. Darf nur reinen Sinnes betreten werden. Alle anderen empfinden einfach – nichts. Sie werden nicht geläutert herauskommen aus diesen geheiligten Mauern, es sei denn, sie lassen sich genau hier aufwecken. Auch das gibt es und ist mir jedesmal ein Geschenk, ja.

Ich verneige mich vor der Grösse des Unbegreiflichen, das mich möglich gemacht hat. Diesen Fäden, die sich hier zusammengefunden haben, um von Seiner lebendigen Liebe zu zeugen.

(Stille)

In meinem Innern schlummern alte Gesänge, Texte, gelesen aus Papyrusrollen. Tiefe, tiefste Weisheit, dem Leben, dem WIRKLICHEN Leben zugetan, zugewandt.

Die Liebe ist hier allgegenwärtig, in jeder Ecke, in jeder Nische. Sie durchschwingt mein ganzes Sein, von oben nach unten und umgekehrt. Und sie strahlt aus, in alle Himmelsrichtungen.

Ich weiss, Gotteshäuser sind oft eingesperrtes Gottes-Dasein. Doch hier, in und zwischen meinen Mauern, kannst du frei atmen, denn Sein Geist weht durch jede Ritze, bewegt sich frei und unabhängig von Klausuren und Formeln. Denn ich stehe für die Weite des Geistes. Das Unzähmbare in Gottes Willen.

Hier ist jeder willkommen, unabhängig von Herkunft, Alter und Geschlecht. Hier ist göttliche Freiheit – gelebtes Morgen in Mauern verankert.

Om.
Salam alaikum.
Frieden. Gebet über alles.
Shalom alechem.

Danke.

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